Mega Time Squad
Komödie / Action
Neuseeland 2018 E/d 79min
Als der Kleinganove John (Anton Tennet) bei einem seiner Raubüberfälle auf einen chinesischen Ramschhändler ein antikes Artefakt erbeutet, ahnt der Möchtegern-Gangster noch nicht, dass sich sein Leben mit dem alten Amulett für immer verändern soll: Der unscheinbare Fund entpuppt sich nämlich schnell als wahrer Schatz. Denn er ermöglicht dem Besitzer, durch die Zeit zu reisen und so den Verlauf der Geschichte für immer zu ändern. John versucht auf diese Weise, den örtlichen Gangsterboss Shelton (Johnny Brugh) loszuwerden und nach seinem nächsten Raubüberfall ungestraft davonzukommen. Auch versucht er, mit der Wunderwaffe im Gepäck, einen schlechtgelaunten Dämon abzuschütteln. Weil John aber beides nicht gelingt, setzt er das Amulett immer und immer wieder ein – bis er auf diese Weise immer mehr Doppelgänger von sich selbst in die Welt setzt, die sich bald zu einer kleinen Armee zusammentun.
Der Überfall geht dann überraschend einfach; Johnny lässt auch noch ein Armband mitgehen, vor dessen Verwendung ihn allerdings der alte chinesische Ladenbesitzer noch ausdrücklich warnt – denn, wie sich kurz danach herausstellt, kann Johnny damit jeweils einen kurzen Moment in der Zeit zurückreisen und so nicht nur Verfolgern entkommen, sondern sich sogar selbst warnen und, wenn nötig, helfen. Bitter nötig hat Johnny das allemal: Denn nicht nur ist ihm ein Gangster von den Triaden auf der Spur, der das Geld wiederbeschaffen will, Johnny hat auch noch versucht, Shelton zu betrügen und hat jetzt jede Menge Ärger mit allen Beteiligten. Van Dammen lässt seinen Protagonisten mit Karacho in die Probleme rennen, die dieser vor allem aus gnadenloser Selbstüberschätzung selbst provoziert; dabei untergräbt er Johnnys Macho-Posen und seine Pseudo-Coolness immer wieder mit allen filmischen Mitteln – abbrechende Musik, ironische Auflösungen oder einfach wenig subtile Brechungen. Eine ausführliche Filmmontage, in dem Johnny sich mit einem Freund auf einen Kampf vorbereitet, wird mit aufputschender Musik unterlegt, endet aber damit, dass beide sich noch schnell einen Happen zu essen kaufen und kauend auf der Strasse stehen.
Dass Mega Time Squad nicht nur zusammen mit dem Genuss leichter Halluzinogene funktioniert und stellenweise wirklich witzig ist, liegt daran, dass der Film auch wesentlich subtilere Scherze kennt und einen Sinn für absurde Momente hat. Nicht zuletzt lässt Tennet sich auch in seinem Spiel genussvoll darauf ein, am Ende in drei-, vier-, fünffacher Ausführung im Raum zu stehen. Johnnys Leben, so viel darf man verraten, wird dadurch auch nicht wirklich einfacher. kino-zeit.de |