Elizabeth Harvest
Thriller / Sci-Fi
USA 2018 E/d 109min
Die frisch vermählte Elizabeth (Abbey Lee) bestaunt das prachtvolle Anwesen ihres Ehemannes Henry (Ciarán Hinds), der ein brillanter Wissenschaftler ist. Mit allerlei Speisen und romantischen Ideen verzückt er sie – und auch die Hausangestellten Claire (Carla Gugino) und Oliver (Matthew Beard) begegnen ihr mit grösstem Respekt. Doch von Anfang an hat Elizabeth das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Henry verwischt solche Zweifel jedoch stets. All der Reichtum gehöre nun auch ihr, sie dürfe alles benutzen und tun, was sie wolle – mit einer einzigen Ausnahme: Es gibt einen Raum, dessen Zutritt Elizabeth unter allen Umständen verboten ist. Aber genau damit ist natürlich Elizabeths Neugierde geweckt. Als Henry geschäftlich verreist, nutzt sie ihre Chance und betritt den verbotenen Raum. Was sie mal besser nicht getan hätte.
Schon nach den ersten fünf Minuten von „Elizabeth Harvest“ glaubt man, sicher zu wissen, wo der Hase langläuft. Der steinreiche Medizin-Nobelpreisträger Henry (Ciarán Hinds) bringt seine sehr viel jüngere, frisch angetraute Model-Ehefrau Elizabeth (Abbey Lee) erstmals mit zu sich in seine abgelegene Villa, wo er ihr neben der Hausmanagerin Claire (Carla Gugino aus „Sin City“) und dem blinden Gärtner Oliver (Matthew Beard) auch alle Räume ihres neuen luxuriös-geräumigen Zuhauses vorstellt. Nur eine blauschimmernde Tür im Keller ist für Elizabeth absolut tabu! Na, dann ist doch alles klar: Die naive Braut wird sich in den kommenden eineinhalb Stunden in ihrem Goldenen Käfig zunehmend unwohler fühlen, bis sie kurz vor dem Finale gar nicht mehr anders kann, als hinter die verbotene Tür zu schauen, wo sich dann ein grauenvolles Geheimnis offenbart. Aber Pustekuchen! Wo man sich gerade noch sicher war, worauf das alles hinauslaufen wird, weiss man nach einer Viertelstunde plötzlich nur noch, dass man nichts weiss. Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Gutierrez („Snakes On A Plane“, „The Eye“) serviert das erwartete Filmfinale samt krassem Twist nämlich schon nach 15 statt 105 Minuten. Sein Pulver hat er damit aber noch lange nicht verschossen, ganz im Gegenteil: Selbst nachdem das Mysterium der blauen Tür gelüftet ist, regnet es fast schon im Minutentakt weitere kleine und grosse Wendungen. Das Drehbuch zu „Elizabeth Harvest“ hat nicht wie „Die üblichen Verdächtigen“ oder „The Sixth Sense“ diesen einen genialen Moment, auf den alles zuläuft, sondern jede Menge immer überraschende, manchmal richtig schön böse Richtungswechsel, die den Zuschauer ständig auf Trab halten. Wendungsreich, clever, elegant, sexy – ein Volltreffer für Mystery-Fans. filmstarts.de |